Kein Konsumrausch am Black Friday

Pressemitteilung

So wie es die weihnachtlichen Guezli und Tirggel bereits im September in den Supermärkten zu kaufen gibt, so starten auch die Werbeaktionen in diesem Jahr deutlich vor dem Black Friday.

  • Kaufzurückhaltung bremst Schweizer Konsumgütergeschäft aus
  • Atradius: „Wir werden überdurchschnittlich viele Insolvenzen in der Branche sehen.“

Zürich, 22. November 2023 – So wie es die weihnachtlichen Guezli und Tirggel bereits im September in den Supermärkten zu kaufen gibt, so starten auch die Werbeaktionen in diesem Jahr deutlich vor dem Black Friday, mit dem vielerorts die Weihnachtseinkaufssaison beginnt. „Aufgrund des milden Herbstes sehen wir bereits erste Promotionen für Textilien und für Elektronik – aus dem Black Friday ist längst eine Black Week geworden“, sagt Mathias Freudenreich, Generalbevollmächtigter und Geschäftsführer von Atradius Schweiz. Wegen der spürbaren Kaufzurückhaltung der Schweizer und weil sie zunehmend im Ausland bestellen erwartet Atradius im Vergleich zu 2022 einen aus wirtschaftlicher Sicht eher nüchternen Black Friday und ein verhaltenes Weihnachtsgeschäft.

Die Konsumausgaben in der Schweiz sind zu Beginn der Weihnachtssaison geringer als erwartet. Nach Angaben des Bundesamtes für Statistik stiegen die Einzelhandelsumsätze im September um 0,8 Prozent gegenüber dem Vormonat, gingen aber im Vergleich zum Vorjahr um 0,9 Prozent zurück. Die Daten zu den Verbraucherdienstleistungen sind nicht viel besser. Obwohl sich die Inflation verlangsamt, stützen ein robuster Arbeitsmarkt und ein solides Lohnwachstum für den Rest des Jahres immer noch die Stimmung der Verbraucher. Allerdings dürften sich die Realeinkommen aufgrund des schwächelnden Arbeitsmarktes und der höheren Ölpreise im Jahr 2024 weniger stark erholen als bisher angenommen.

Gemäss Oxford Economics wird erwartet, dass der private Konsum in diesem Jahr um 2,3 Prozent steigen wird, die Einzelhandelsumsätze aber 2023 voraussichtlich um weitere 1,3 Prozent zurückgehen werden, nachdem sie bereits 2022 um 1,3 Prozent gesunken sind. Im vierten Quartal sollen die Einzel- und Grosshandelsumsätze im vierten Quartal um insgesamt 0,3 Prozent sinken werden.

Mathias Freudenreich, Generalbevollmächtigter und Geschäftsführer von Atradius Schweiz, sagt: „Bei vielen Schweizern kommt die Teuerung erst jetzt richtig an in Form von höheren Mieten, Zinsen oder steigenden Strompreisen. Vor diesem Hintergrund kaufen viele ihre Waren auch zunehmend günstiger im Ausland, was den Druck auf die Liquidität der hiesigen Unternehmen erhöht.“

Die geringeren Verkäufe haben auch Auswirkungen auf die Lagerbestände. Sie waren in den vergangenen Jahren ein massives Problem, das auf verschiedene Faktoren wie Corona, Lieferkettenprobleme und den Rückgang des Verbrauchs zurückzuführen ist. Dieses Überangebot habe zu ganzjährigen Preisaktionen geführt, so Mathias Freudenreich. Das hat Auswirkungen auf die Gewinnsituation der Einzelhändler: Aufgrund des abkühlenden Konsumklimas, das zur Kaufzurückhaltung führt, sowie der gestiegenen Kosten, unter anderem für Energie, werden sich die Gewinnspannen deutlich verschlechtern. „Gleichzeitig sind neue Kreditfazilitäten im Vergleich zur aktuellen Zinsentwicklung wesentlich teurer, was die Lage zusätzlich verschärft“, erklärt der Atradius-Schweiz-Chef.

Auch im Online-Geschäft ist nach Angaben des Kreditversicherers derzeit keine Erholung zu erwarten. Die Folge: Atradius geht davon aus, dass die Unternehmensinsolvenzen im Schweizer Konsumgüterbereich im laufenden und auch im kommenden Jahr im landesweiten Branchenvergleich überdurchschnittlich stark zunehmen werden. Nach den Worten von Mathias Freudenreich sollten die Einzelhändler mehr denn je den Fokus auf striktes Kostenmanagement, optimale Lieferketten und Liquidität legen, um die aktuell schwierige Situation zu meistern.

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